Du planst eine Weiterbildung zum Techniker? In Zeiten des Fachkräftemangels sind ausgebildete Techniker begehrter denn je. Hier erfährst du alles über die Ausbildung, wie du sie finanzieren kannst und welche Perspektiven zu damit hast.
Stellenangebote im Bereich Ingenieure und TechnikerDer Techniker ist keine Berufsausbildung, die du beispielsweise direkt nach der Schule absolvierst, sondern eine Weiterbildung, die mit bestimmten Voraussetzungen einhergeht. Im Laufe der Ausbildung zum Techniker sind zwei Arten von Voraussetzung zu erfüllen:
Die Schulen dürfen ihre Voraussetzungen bis zu einem gewissen Grad frei wählen, orientieren sich aber in der Regel an den Zulassungsvoraussetzungen zur Techniker-Abschlussprüfung. Allerdings kann es sein, dass beispielsweise zusätzliche Anforderungen, wie beispielsweise der Nachweis über bestimmte Englischkenntnisse, dazukommen. Auch gibt es Schulen, die eine Probezeit oder eine Aufnahmeprüfung vorsehen. Insofern ist es unerlässlich auf der Homepage der jeweiligen Wunsch-Schule nachzusehen, ob man die Voraussetzungen erfüllt.
Die Zulassungsvoraussetzungen zur staatlichen Techniker-Abschlussprüfung sehen dabei wie folgt aus:
Falls dir Berufserfahrung fehlt, kannst du diese auch parallel zur Weiterbildung erwerben, allerdings nur, wenn du die Weiterbildung in Teilzeit oder im Fernstudium machst, weil während der Vollzeit-Variante schlicht keine Zeit dazu ist.
Es gibt insgesamt drei Möglichkeiten, den Techniker zu machen. Du drückst wieder die Schulbank und gehst Vollzeit zur Schule. Vorteil ist hier ganz klar, dass es am schnellsten geht und du dich voll und ganz auf die Lerninhalte konzentrieren kannst. Alternativ dazu kannst du Weiterbildung auch neben dem Beruf, also in Teilzeit oder per Fernstudium machen. Vorteil ist, dass du flexibler bist und deine finanziellen Einbußen durch den Verdienstausfall geringer ausfallen.
Der Techniker In Vollzeit dauert in der Regel 24 Monate, wobei du mindestens 2400 Unterrichtsstunden hast. Die wöchentliche Belastung liegt bei ungefähr 35 Stunden.
Der Techniker in Teilzeit dauert 3-4 Jahre, wobei der Unterricht in der Regel freitagsnachmittags und samstags stattfindet. Auch eine komplette Woche Unterricht, meist kurz vor der Prüfung, für die du dann Urlaub nehmen müsstest, sind an manchen Schulen vorgesehen. Die wöchentliche Unterrichtszeit beträgt ungefähr 15 Unterrichtsstunden. Die Inhalte der Ausbildung und auch Prüfung unterscheiden sich übrigens nicht.
Eine weitere Option könnte ein Fernstudium sein. Dieses Angebot gibt es allerdings nur von privaten Anbietern, was entsprechend deutlich teurer ist als an staatlichen Technikerschulen. Unsere Recherchen haben ergeben, dass du mit mindestens 150 € pro Monat rechnen musst.
Nun kommen wir wahrscheinlich zu interessantesten Frage in diesem Beitrag. Sicherlich hast du dich schon gefragt, wie viel der Techniker kostet und wie du die Weiterbildung finanzieren kannst.
An staatlichen Fachschulen ist die Weiterbildung teilweise kostenfrei. Dennoch gibt es auch staatliche Fachschulen, an denen teilweise Gebühren (beispielsweise für das Semester oder die Prüfung) anfallen können. Im Fall eines Fernstudiums sind die Kosten deutlich höher. Auch entstehen Kosten für Computerprogramme, Literatur und Exkursionen.
Abhängig davon, ob du deinen Techniker in Vollzeit, Teilzeit oder im Fernstudium machen möchtest, fällt dein monatliches Gehalt weg, wodurch schnell ein finanzielles Loch entsteht.
Für die drei genannten Fälle gibt es Meisterbafög nach dem Aufstiegsfortbildungsgesetz. Die Höhe der Förderung hängt von mehreren Faktoren ab:
Im Höchstfall kann man mit 1362 Euro Zuschuss zum Lebensunterhalt monatlich + bis zu 17000 Euro für Teilnahme, Prüfung und Material rechnen (Vollzeit, 1 Kind, verheiratet).
Zuschuss bedeutet, dass dieser Teil nicht zurückgezahlt werden muss.
Von den erwähnten 17000 Euro muss die Hälfte innerhalb von 10 Jahren zurückgezahlt werden. Man kann aber auch auf den zurückzuzahlenden Teil direkt verzichten, wenn man möchte. Dies hat keine Auswirkung auf den Zuschuss zum Lebensunterhalt und der anderen Hälfte der 17000 Euro.
Für den Antrag auf Meisterbafög (offiziell Aufstiegsbafög) ist in jedem Landkreis ein anderes Amt zuständig. Entscheidend dafür ist der Wohnort des Antragstellers Welches BAföG Amt für dich zuständig ist, findest du hier raus. Wir helfen dir gern dabei, deinen Förderantrag zu stellen.
Hilfe beim Antrag findest du hier:
Techniker werden in vielen unterschiedlichen Branchen und Unternehmen gesucht und gebraucht. Dabei können folgende Fachrichtungen unterschieden werden. Übrigens kannst du auch innerhalb der jeweiligen Fachrichtung Schwerpunkte setzen, um dich entsprechend deiner Interessen und Berufswünsche zu spezialisieren:
Nachdem wir vorstellt haben, wie du Techniker werden kannst, welche Fachrichtungen es gibt und wie du das Ganze finanzieren kannst, wollen wir natürlich auch erklären, WARUM die Idee Techniker zu werden eine sehr gute ist.
Mit einem Techniker steigerst du deine Berufschancen. Als Techniker kannst du komplexe Aufgaben übernehmen. Du koordinierst Abläufe, bist in die Ausbildung der Azubis involviert und trägst Führungsverantwortung für unterschiedlich viele Mitarbeiter. Teilweise schaffen es Techniker bis in die Geschäftsleitung von großen Unternehmen. Der Techniker ist als ein Karrieresprungbrett. Zusätzlich ist der Job als Techniker extrem krisensicher. Die Arbeitslosenquote von Technikern ist sehr gering.
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Die zusätzliche Verantwortung und dein gewonnenes Know-How spiegelt sich natürlich auch im Gehalt. Das Einstiegsgehalt von Technikern liegt bei ca. 42.000 € und steigert sich mit zusätzlicher Berufserfahrung. In Abhängigkeit von Region (im Osten sind die Gehälter oft bis zu 30 Prozent niedriger als im Westen) und Fachrichtung variiert dies natürlich stark.
Zusätzlich dazu kannst du ohne Abitur an einer Hochschule studieren, da der Techniker dem Abitur gleichgesetzt wird und dich berechtigt an sämtlichen deutschen Universitäten zu studieren. Mehr dazu erfährst du in dem Artikel Studieren ohne Abitur.
Die Fortbildung zum Techniker ist sicherlich mit vielen Hürden verbunden. Der Weg zum Ziel ist anstrengend und manchmal auch steinig. Aber es lohnt sich. Nicht nur die verbesserten Gehaltsaussichten, sondern auch die zusätzliche Verantwortung (nicht nur im Hinblick auf das Führen von Personal, sondern auch auf fachlicher Ebene) und die Aussichten im Anschluss an die Fortbildung sind tolle Motivatoren, durchzustarten.
Was denkst du?